Essen, Trinken und Nachhaltigkeit in Tübingen
Im letzten Blogpost haben wir euch ja drei Tübinger Food Start-Ups vorgestellt. Eins haben alle drei gemeinsam – sie achten darauf, dass sie ihre Leckereien möglichst nachhaltig herstellen, unter anderem, in dem sie auf Regionalität und Saisonalität der Zutaten achten. Wir haben euch auf Instagram gefragt, wie ihr zu dem Thema Nachhaltigkeit steht. Die Ergebnisse der Umfrage findet ihr in diesem Blogpost.
Eure Antworten bei Instagram
Zuerst wollten wir von euch wissen, wie wichtig euch das Thema Nachhaltigkeit ist. Am Stimmungsbarometer (siehe Bild 1) kann man ablesen, dass denn meisten von euch Nachhaltigkeit sehr wichtig ist. Als zweites haben wir gefragt, ob ihr beim Thema Essen auf Nachhaltigkeit achtet. Hier haben 103 Personen angegeben, dass sie darauf achten, und 13 Personen, dass es ihnen nicht so wichtig ist. 110 Personen sind bereit, für ein nachhaltiges Gericht, also zum Beispiel ein Gericht aus regionalen Zutaten oder mit Bio-Produkten zubereitet, mehr Geld auszugeben. Lediglich 11 Personen haben angegeben, dass sie dafür eher nicht bereit sind. Um diese Aussagen besser einschätzen zu können, haben wir noch gefragt, ob die Teilnehmer*innen der Umfrage Schüler*innen oder Student*innen sind oder schon arbeiten. 74 Personen haben für ersteres gestimmt und 58 Personen dafür, dass sie schon arbeiten. Diese Zahlen zeigen, dass die Bereitschaft, für ein nachhaltiges Gericht (oder nachhaltige Produkte allgemein) mehr Geld auszugeben, nicht an den Verdienst, der bei Beruftstätigen meistens ja größer ausfällt, gekoppelt ist.
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Tübingen ist allgemein als sehr „grüne“ und „ökologische“ Stadt bekannt. Diesen Ruf verdankt sie ihrem Bemühen um die größtmögliche Nachhaltigkeit in vielen Bereichen, unter anderem auch der Gastronomie. Wir haben euch deshalb in unserer Umfrage noch gefragt, was ihr so für nachhaltige Ideen und Konzepte in Tübingen kennt und ihr habt uns einige genannt:
- Foodsharing
- Restaurants und Foodtrucks mit regionalen Produkten
- Tauschregale
- Wochenmarkt
- Studierendenorganisation oikos Tübingen
Vielleicht kennt und nutzt ihr ja sogar einige davon schon. Falls ihr etwas Neues entdeckt habt, könnt ihr es natürlich gerne ausprobieren und uns bei Tübilicious davon berichten. Wir freuen uns sehr, dass so viele von euch sich schon mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen. Auch uns ist dieses Thema sehr wichtig, und wir haben die meisten Angebote selbst schon genutzt. Über Foodsharing haben wir sogar schon einen Blogeintrag geschrieben. Schaut dort gerne mal vorbei!
Das RECUP-Pfandsystem
Wenn es um das Thema Essen und Nachhaltigkeit geht, kommt man immer schnell auf das Problem des Einweggeschirrs. Ein Konzept, das hier wahrscheinlich jeder kennt und auch bereits in Anspruch genommen hat, sind die RECUP-Becher. Diese sieht man mittlerweile in fast jedem Café in Tübingen. RECUP ist ein deutschlandweites Pfandsystem für Mehrwegbecher, das es seit 2018 auch in Tübingen gibt. Jeder Becher ist dabei bis zu 1000 mal wiederverwendbar und darf sogar in die Spülmaschine. In den meisten Cafés kann man seine Getränke statt im Plastik-To-Go-Becher in einem RECUP-Becher bestellen, zahlt einen kleinen Aufpreis und bekommt bei Rückgabe des Bechers dieses Pfand wieder zurück. Die Rückgabe ist dabei in jedem Betrieb möglich, der am RECUP-System teilnimmt (auch außerhalb von Tübingen). Wir haben das System schon für euch ausgestestet und konnten die Becher immer ohne Probleme wieder umtauschen. Auch das „Trinkgefühl“ ist sehr gut, da die dickeren Plastik Becher natürlich nicht aufweichen wie die sonst meinst verwendeten Pappbecher. Eine Liste aller Tübinger Betriebe, die teilnehmen, findet ihr hier. Kleiner Gamechanger-Tipp von uns: es gibt für die Pfandbecher auch passende Deckel zu kaufen – damit könnt ihr auch im RECUP-Becher eure Getränke ohne Verluste transportieren. Ein kleiner Nachteil ist natürlich, dass man, um das Pfandsystem optimal zu nutzen (also nicht immer extra bezahlen muss), auch immer einen Austauschbecher mitnehmen sollte – daran muss dann im Vorfeld gedacht werden. Falls man sich zu Hause dann doch irgendwann eine kleine Sammlung angelegt hat, sollte man ab zu daran denken die Becher wieder abzugeben, denn nur so funktioniert Recup am Ende auch.
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In Tübingen gibt es seit 2015 das Aktionsbündnis Müllarmes Tübingen, an dem sich neben der Universität Tübingen (die Initiatoren) unter anderem auch die Stadt Tübingen, der Handel- und Gewerbeverein und die Tübingen Erleben GmbH beteiligen. Enstanden durch den „Ärger über explodierende Abfallwut“ in der Stadt, vor allem durch Wegwerfverpackungen wie Coffee-to-go-Becher entwickelte das Aktionsbündnis die Kampagne tü go – besser bechern. Durch die Kampagne wurde das RECUP-Pfandsystem in Tübingen etabliert und die Aktion „KeepCup“ ins Leben gerufen. Seit 2016 bestehend, sorgt „KeepCup“ dafür, dass jeder einen Rabatt von mindestens 20 Cent auf seinen Kaffee bekommt, der einen eigenen Mehrwegbecher mit in ein teilnehmendes Geschäft nimmt. Dies ist doch ein Anreiz dafür, beim nächsten Kaffee mal den eigenen Becher mitzubringen, oder? Übrigens: das zweite Projekt des Aktionsbündnisses war das Tübinger Tütle, das jede*r Neubürger*in Tübingens bekommt – ihr bestimmt auch.
Noch nicht ganz so bekannt und verbreitet wie die RECUP-Becher sind die REBOWL Mehrwegschalen für die Aufbewahrung und den Transport von Speisen jeglicher Art. Die Schalen sind in zwei verschiedenen Größen erhältlich, besitzen alle einen Deckel und sind sogar spülmaschinenfest! Sie werden nachhaltig produziert, sind zu 100% recyclebar und werden in Deutschland hergestellt. Auch in Tübingen findet man die Mehrwegschalen schon vereinzelt.
Weitere Infos zu den Mehrwegsystemen, die es in Tübingen gibt, findet ihr übrigens hier.
Wir hoffen, euch hat dieser Blogeintrag gefallen und wir haben euch vielleicht dazu animiert, einmal mehr auf das Einweggeschirr zu verzichten und damit der Umwelt etwas Gutes zu tun! Damit ihr keine weiteren Blogeinträge verpasst, schaut gerne auch mal bei unserem Instagram-Account vorbei.